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Holger Schmid
Nietzsches Gedanke der tragischen Erkenntnis.
(Nietzsche in der Diskussion),
Würzburg : Königshausen & Neumann 1984*.
Inhaltsverzeichnis*.

Vorwort 9*.

Erstes Kapitel: Interpretieren - Schematisieren 14*.
1. Kritik des Anspruchs der „Erkenntnis" 14*.
2. „Subjekt-Sein" und Perspektivismus 17*.
3. Der Satz vom Willen zur Macht 22*.
a) Die naturalistische Umkehrung des Perspektivismus 22*.
b) Zum Ansatz der Willenslehre 23*.
c) Der Wille zur Macht als Letztbegründung 28*.

Zweites Kapitel: Die Frage nach Nietzsches „philosophischer Grundlehre" 31*.
1. Begründen, Mitteilen 31*.
2. Teleologie 39*.
3. Der „Gesamtcharakter des Seins" und der Satz vom Willen zur Macht 46*.

Drittes Kapitel: Exoterisch-Esoterisch 55*.
1. Geschehen als Wirken 55*.
2. Grammatik des Urteils und Zusprechen 59*.
3. Die Einheitskonzeption der Psychologie als Auslegung alles Geschehens 62*.

Viertes Kapitel: Die Metaphysik des Artisten 72*.
1. Der Leitfaden des Leibes 72*.
a) Der „Zauber der entgegengesetzten Denkweise" 72*.
b) Der Leib als Gebärde 76*.
c) „Es gibt kein Außen" 78*.
2. Die Vollendung des Nihilismus 87*.

Fünftes Kapitel: Die höchste Formel der Bejahung 97*.
1. Zur „Erlösung des Vergangenen" 97*.
2. Die dritte Verwandlung des Geistes. Goldener Reif und Labyrinth 107*.
3. Der „große Zweideutige" als circulus vitiosus des Interpretierens 116*.

Literaturverzeichnis 120*.

buchholger190

Mit dem Titel "tragische Erkenntnis" sind die beiden Seiten der Arbeitsintention angesprochen: Nietzsches Erkenntnis-Kritik zu klären als eine Radikalisierung des europäisch-philosophischen Erkenntnis-Anspruchs.
Die Bedeutung der Arbeit ist eine dreifache: eine sachlich-systematische in Gestalt einer Erörterung des Beitrags Nietzsches zur Philosophie der Sprache, eine sachlich-historische in Gestalt einer Erläuterung von Nietzsches Kritik der modernen (neuzeitlichen) Theorie und Praxis von Erkenntnis, eine analytisch-philologische in Gestalt einer Neubestimmung der Wahrheitsstruktur von Nietzsches Philosophie (seit dem 'Zarathustra').
Das systematische Schwergewicht der Arbeit liegt in den beiden letzten der insgesamt fünf Kapitel: Sprache - für Nietzsche nicht Medium (Information über Objekte, Kommunikation zwischen Subjekten), sondern die Sache selbst (das "Spiel" der "Welt").
Erscheint in dem Sprach-Verständnis Nietzsches Denken als Korrektur des modernen Selbstverständnisses, so erscheint es in der Erkenntnis-Kritik als Diagnose seiner Selbstverhüllung.
Dieter Jähnig