Hartmut Schröter
Historische Theorie und geschichtliches Handeln.
Zur Wissenschaftskritik Nietzsches,
Mittenwald : Mäander 1982*

Inhaltsverzeichnis*.

Einleitung 11*.
Erster Teil: Historie und klassisches Altertum 21*.
I. Der Widerspruch im Begriff der klassischen Philologie 21*.
1. Der Widerspruch von historischer Betrachtungsweise und Bildungsanspruch 23*.
1.1. Divergenz der Fragestellungen in der klassischen Philologie 23*.
1.2. Klassizität und Historie 26*.
2. Die Mißdeutung der Philologiekritik Nietzsches (mit Exkurs zu Wagners Antikenbezug) 29*.
3. Nietzsches Abwendung von der klassischen Philologie als Hinwendung zu ihrer Aufgabe 34*.
3.1. Einheit der widersprüchlichen Intentionen 34*.
3.2. Radikalisierte Vergeschichtlichung 36*.
3.3. Konfrontation von Altertum und Gegenwart als Struktur des Frühwerks 39*.

II. Die Homerforschung und das Problem der “historischen Methode” 43*.
1. Nietzsches wissenschaftsgeschichtliche Fragestellung 43*.
1.1. Analyse der Geschichte des Homerproblems 43*.
1.2. Vorentscheidungen der Wissenschaft 47*.
2. Widerspruch zwischen Gegenstandsverfassung und Erkenntnismethode 49*.
2.1. Verwissenschaftlichung der Historie - Nietzsche und Dilthey 49*.
2.2. Nietzsches Kritik der “genetischen Rekonstruktion” 52*.
2.2.1. Fragwürdige Übertragung auf das Homerproblem 52*.
2.2.2. Gründungsereignis gegen Entwicklung 53*.
2.3. Systematik der Historie und Horizont-Erkenntnis 56*.
2.3.1. Widerspruch zwischen Systematisierungsinteresse und Individualerkenntnis 56*.
2.3.2. Geschichtlichkeit des Elementaren 59*.
2.3.3. Die andere Wirklichkeitsverfassung des “vorsokratischen” Griechentums 60*.

3. Zur Problematik des Vorbegriffs von historischer Wirklichkeit 61*.
3.1. Geschichtsentwurf im Interesse der Wissenssicherung 61*.
3.2. Aneignung von Natur und Geschichte 63*.

III. Altertum und Gegenwart 65*.
Die weltgeschichtliche Deutung der Kunst: Hegel und Nietzsche 65*.
1. Hegels Homer-Interpretation 68*.
1.1. Der “epische Weltzustand” 68*.
1.1.1. Hegels Auffassung des Homerproblems 68*.
1.1.2. Geschichtliche Notwendigkeit des Epos 69*.
1.1.3. Der Weltbezug des Menschen 71*.
1.2. Inkongruenz von moderner “Weltgeschichte” und Kunstform 75*.
1.2.1. Reflexion aller Besonderung 75*.
1.2.2. Aufhebung des Handlungscharakters 76*.
1.3. Hegels Fehldeutung Homers 76*.
1.3.1. “Universalhistorische Berechtigung” 77*.
1.3.2. Perspektivische Ausrichtung 78*.
1.3.3. Negation der Vergänglichkeit 79*.
1.4. Weltgeschichtliche Auflösung der Kunst 81*.

2. Das Mißverständnis der Kunst im Horizont des “Sokratismus” 83*.
2.1. Die fragwürdigen Prämissen der Kunstkritik Platons 84*.
2.1.1. Das Unverständnis der älteren Tragödie 84*.
2.1.2. Das Mißverständnis der Kunst als “Mimesis” 87*.
2.1.3. Der “moralische” Maßstab der Kunstkritik 88*.
2.2. Die “künstlerische” Erfahrung - 90*.
2.2.1. Die fragwürdige Vergegenständlichung der Kunst 90*.
2.2.2. Der “apollinisch-dionysische” Kunstcharakter als Aufhebung der Gegenständlichkeit 91*.
2.2.3. “Apollinische” Baustruktur und “Prozeß” 93*.

3. Nietzsches Konzeption der Geschichtlichkeit der Griechen 95*.
3.1. Kunst und Geschichte 96*.
3.1.1. Kunst als “Ereignis” 96*.
3.1.2. Nietzsches Frage nach dem geschichtlichen “Existenzgrund” der Kunst 99*.
3.1.3. Der Vergangenheitsbezug der Kunst 102*.
3.1.4. Die Geschichtlichkeit der Polarität des “Dionysischen” und “Apollinischen” 102*.
3.1.5. Epocheneinheit und geschichtlicher Wandel 104*.
3.2. “Agon” und Geschichtlichkeit 106*.
3.2.1. “Agonale” Denkweise 106*.
3.2.2. “Agon” und “Humanität” 109*.
3.2.3. Wettkampf und Gesellschaft 111*.
3.2.4. “Welt-Spiel” (Heraklit) und neuzeitliche “Welteroberung” 117*.

Zweiter Teil: Geschichte und Geschichtswissenschaft 123*.
I. Droysens Theorie der historischen Wissenschaft 125*.
1. Einheit von Geschichtsstruktur und Geschichtserkenntnis 125*.
2. Wahrung der Freiheit gegen Geschichtsphilosophie und Positivismus 129*.
2.1. Ontologische Begründung der Geschichtswissenschaft 129*.
2.2. Bedingte Freiheit 132*.
3. Geschichte als Verabsolutierung der neuzeitlichen Wirklichkeitskonzeption 135*.
3.1. Vorrang der Wirkungssphäre (Staat) 135*.
3.2. “Verarbeitung” als Maßstab der Progression 138*.
4. Quellenkritik als Destruktion der Überlieferung 141*.
4.1. “Geschichte” als “richtige Vorstellung” von der Vergangenheit 141*.
4.2. Kritik der vergangenen Vorstellungsweisen 143*.
5. Die Objektvität der Geschichtserkenntnis als Urteil nach der “historischen Bedeutung” 146*.
5.1. Unterscheidung von “Geschäft” und “Geschichte” 146*.
5.2. Individuum und Weltprozeß 147*.
5.3. Tilgen der einstmaligen Gegenwart 148*.
6. Vorrang der Wissenssicherung 150*.
6.1. Übergehen der Erkenntnisgrenze der Wissenschaft 150*.
6.2. Die “Systematik” als Begründung der “Methodik” 152*.
7. Das historische Bewußtsein als Selbstversicherung der Praxis 154*.
7.1. “Die Geschichte mit Bewußtsein machen” 154*.
7.2. Neuzeitliche Praxiskonzeption 156*.

II. Die “Kulturgeschichte” als Alternative zur zeitgemäßen Geschichtswissenschaft 159*.
Burckhardt - Nietzsche - Droysen 159*.
1. Nietzsche und Burckhardt als Kritiker der Wirkungsgeschichte 161*.
1.1. Zur Kritik der geschichtsphilosophischen Voraussetzungen 161*.
1.1.1. Die “in Philosophie umgetaufte Historie” - Hegel 161*.
1.1.2. Kritik des Maßstabs der Vernunft 164*.
1.2. Nietzsches Wiederholung Droysens in wissenschaftskritischer Absicht 166*.
1.2.1. Die unerkannte Subjektivität der Objektivität 166*.
1.2.2. Wider das Vertrauen in die Wirkungsmächte 169*.
1.3. Historie im Geiste der Kunst 170*.
1.3.1. Historie ohne Finalität 171*.
1.3.2. Die Kunst und ihre Anschauungsform in der Historie 172*.
1.3.3. Wissenschaftliches und künstlerisches Erkenntnisinteresse 175*.
1.4. Geschichte als “Drama” 176*.
1.4.1. Orientierung an der Situation “inmitten der Geschichte” 176*.
1.4.2. Erinnerung des vergangenen “Daseins” 178*.
2. Die Fragestellung der Kulturgeschichte 181*.
2.1. “Kultur” und Geschichte 181*.
2.1.1. Mißverständlichkeit des Kulturbegriffs 181*.
2.1.2. “Kultur” als geschichtliche “Potenz” 183*.
2.2. Die Frage nach den “Denkweisen” 184*.
2.2.1 Abgrenzung gegen den Positivismus der “Ereignisgeschichte” und der herkömmlichen Kulturgeschichte 184*.
2.2.2. “Denkweise” und Horizontbildung 185*.
2.2.3. Die andere Behandlung der Quellen 187*.
2.3. Beispiele für eine kulturgeschichtliche Betrachtung von Ereignissen  190*.
2.3.1. Geschichtliche Wendepunkte  190*.
2.3.2. Würdigung der Auffassung von Geschichte: Herodot-Thukydides-Mythos 193*.

III. Objektivität bei Nietzsche 197*.
1. Geschichtserkenntnis als Praxiswissen 198*.
1.1. Geschichtliche Erinnerung als “unzeitgemäße Erfahrung” 198*.
1.2. Die Frage nach der “Gerechtigkeit” des Willens zur Objektivität 202*.
1.3. Die Grundsätze der Historienschrift 205*.
1.4. Die Zweideutigkeit Nietzsches im Verhältnis zur “Zeit” (zu B. Bueb) 208*.
2. Der Situationsbezug geschichtlicher Erinnerung 212*.
2.1. Wissenschaft und Erinnerung 212*.
2.1.1. A. Heuss: Die Diskrepanz zwischen Verwissenschaftlichung und Erinnerung 212*.
2.1.2. Die Veränderung der “Konstellation von Leben und Historie” 215*.
2.2. “Nutzen” und “Nachteil” in der vorwissenschaftlichen Historie 217*.
2.2.1. Die “monumentale Historie” 218*.
2.2.2. Die “antiquarische Historie” 221*.
2.2.3. Die “kritische Historie” 224*.
2.3. Erneuerung des Zeitbezugs in der wissenschaftlichen Historie 225*.
2.3.1. Reflexion des Situationsbezugs der vorwissenschaftlichen Historie 225*.
2.3.2. Orientierung an der Dreidimensionalität der Zeit 227*.
3. Historisierung als Neutralisierung 228*.
3.1. Historisierung der Gegenwart 228*.
3.2. Historisierung als Theoretisierung 232*.

IV. Nietzsches Historismuskritik und das Problem der “Hermeneutik” 235*.
1. Gadamer: Erkenntnis-Theorie 236*.
1.1. Geschichtlichkeit des Verstehens 236*.
1.2. “Horizontverschmelzung” (Gadamer) und Horizontveränderung (Nietzsche) 242*.
1.3. Das Sicherungsinteresse der “Hermeneutik” 247*.
2. Heidegger: Der Maßstab der Praxis 249*.
2.1. Begründung des Vergangenheitsbezugs in der “Zukünftigkeit” des Daseins 249*.
2.2. “Wiederholung” der vergangenen “Existenzmöglichkeit” 252*.
2.3. Überwindung des Theorie-Maßstabs der “Hermeneutik” 254*.


Dritter Teil: Geschichte und Geschichtsbewußtsein 257*.
I. Der geschichtliche Maßstab in Nietzsches Kritik des historischen Bewußtseins 260*.
1. Das Geschichtsbewußtsein als Faktor der Praxis 260*.
1.1. Die Frage nach den “Nachteilen” der modernen Historie 260*.
1.2. Verlust der Orientierungsfähigkeit 260*.
1.3. Vorbereitung auf die Erfolgspraxis der Industriegesellschaft 263*.
2. Nietzsches Frage nach der geschichtlichen Herkunft des historischen Bewußtseins 266*.
2.1. “Die Historie muß das Problem der Historie selbst lösen” 266*.
2.2. Das historische Bewußtsein als “Widerwille gegen das Werden” 268*.
II. Aporie von Erkenntnis und Handeln 276*.
1. Geschichtserkenntnis als Krise des Handelns 276*.
1.1. Erinnern und Vergessen 276*.
1.2. Der “überhistorische Standpunkt” als Folge der Historisierung 280*.
2. Röttges: “Nietzsche und die Dialektik der Aufklärung” 282*.
3. Nietzsches geschichtliche “Lösung” der Aporie 288*.
3.1. Nietzsches Abstand zum “historischen” und “überhistorischen Standpunkt” 288*.
3.2. “Wahrheit” und “Unwahrheit” der Praxis 291*.
3.2.1. Die Ungerechtigkeit des Handelnden 291*.
3.2.2. Verweigerung der historischen Wahrheit als Bedingung der Geschichte 292*.
3.2.3. Situationsbezug des Handelns 293*.
3.3. Geschichtlicher Augenblick 295*.
3.3.1. Verzicht auf die Sicherheit der Horizonte 295*.
3.3.2. Die Wahrheit des “Hier und Jetzt” 296*.

III. Theorie-Praxis 299*.
1. Vico: Kritik des Cartesianismus 299*.
2. Habermas: Sozial-Theorie 305*.
2.1. Relativierung der neuzeitlichen Geschichtsphilosophie - Vico 306*.
2.2. Der Cartesianismus der neuzeitlichen Sozialphilosophie - Hobbes 308*.
2.3. Gesellschaftstheorie als Veränderungsmodell - Hobbes 310*.
2.4. Herrschaft der Theorie über die Praxis 313*.
2.5. Erkenntnis und Interesse 314*.

IV. Praxis unter dem Erfolgsmaßstab 318*.
1. Nietzsches Kritik der “instrumentellen Vernunft” 318*.
2. Zur Problematik der Wirkungsreflexion 325*.
2.1. Der Erfolg als Bestimmungsgrund des Handelns 325*.
2.2. Wider das Vorauswissen der Zukunft 327*.
3. Schluß: Die “Erde” als Horizont der Gegenwart 329*.
3.1. Weltverneinung: Zur Geschichte der “historischen Revolte” - Camus 329*.
3.2. Der “oekumenische Maßstab” des historischen Bewußtseins - Burckhardt und Nietzsche 331*.
3.3. Camus: “Mittelmeerisches Denken” 333*.
3.3.1. “Erlösung von der Knechtschaft unter dem Zwecke” 333*.
3.3.2. Das “Maß” der “Erde” 336*.

Anmerkungen 341*.
Siglenverzeichnis 361*.
Literaturverzeichnis 363*.