Voraussetzung war, daß sich in dem Fragehorizont dieser Philosophen der Absolutheitsanspruch der traditionellen Philosophie nicht durchhalten ließ. Zuerst – für ihn selbst überraschend – bei Kant. Bei dem Schönen und bei der organischen, lebendigen Natur ist keine objektive Erkenntnis möglich, so wie er sie in der Kritik der reinen Vernunft begründet hatte. Die Kritik der Urteilskraft ist die erste Tat einer philosophischen Selbstbegrenzung.
Schelling erklärt die Kunst zum Organon der Philosophie. Die Kunst (etwas Philosophiefremdes!) hat damit den Status für die Philosophie, den sonst die Logik einnahm. Hier erfolgt die Begrenzung der Philosophie dadurch, daß sie selber nur ein Pol innerhalb eines Kommunikationsgeschehens ist.
Bei Nietzsche schließlich gewinnt die Kunst eine grundlegende Rolle als Alternative zur Metaphysik.  Was von Plato inauguriert und von Hegel vollendet wurde, die Verabschiedung der Kunst aus Staat und Gesellschaft, wird nun kritisch beleuchtet. Konnte Hegel noch zustimmend diagnostizieren, daß die moderne Industriegesellschaft zu ihrem Aufbau die Kunst nicht braucht, verliert bei Nietzsche eben diese  Industriegesellschaft ihren selbstverständlichen Status als Telos der Geschichte. Die neue Wertschätzung der Kunst verbindet sich mit seiner Zeitkritik. Nietzsche sieht den Antagonismus von Kunst und Gegenwartswirklichkeit, aber er interpretiert ihn anders als Hegel: nicht als Begrenzung der Kunst, sondern als Begrenzung der Metaphysik, deren logisch-mathematischer Grundzug das Schema der modernen Technik ausmacht.